RESOLUTION des 1. Europäischen Braunkehlchen Symposiums                                                                     MESSAGE FROM HELMBRECHTS

1. Europäisches  Braunkehlchen  Symposium: Living on the edge of extinction – Resolution der in Helmbrechts zusammen gekommenen Ornithologen, Natur- und Agrar-Fachleute aus 18 europäischen Ländern an die Politik:

Das Braunkehlchen (Saxicola rubetra) ist Indikator- und Schirmart für vielfältige Grünland-Lebensgemeinschaften, Zugvögel und die allgemeine Biodiversität in ganz Europa. Es steht stellvertretend für viele andere auf Landwirtschaftsflächen mit hohem Naturwert vorkommende Tier- und Pflanzenarten, die von Schutzmaßnahmen für das Braunkehlchen profitieren.

Die Teilnehmenden des 1. Europäischen Braunkehlchen Symposiums sind zutiefst besorgt über den in den letzten Jahren beobachteten, dramatischen Rückgang der Braunkehlchen-Populationen in Europa. Je nach Region gingen die Bestände um 50 bis weit über 90 % zurück. In vielen Gebieten sind die Populationen bereits erloschen. Dieses deutliche Anzeichen für den Verlust wichtiger Ökosystemleistungen in Europa ignorieren wir auf eigene Gefahr. Schutzmaßnahmen auf europäischer, nationaler, regionaler und lokaler Ebene sind daher dringlichst erforderlich, um die Art vor dem weiteren Rückgang zu bewahren.

Die am Symposium beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sehen in der immer weiter fortschreitenden Intensivierung der Landwirtschaft die Hauptursache für den Populationsrückgang und die kritische Situation für das Braunkehlchen.

Zur Erhaltung und Förderung dieser Art und seiner Lebensgemeinschaft sind auf der europäischen und regionalen Ebene erforderlich:

  1. Umfassende Aufwertungsmaßnahmen in der Agrarlandschaft zur Vitalisierung der Braunkehlchen-Populationen, der Lebensräume und Lebensgemeinschaften, insbesondere durch Erhaltung, Schaffung und Förderung artenreicher Heuwiesen, extensiver Ackerflächen und eines Netzes von Saum- und Brachflächen in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft und anderen relevanten Akteuren;
  2. Umfassende und wirtschaftlich attraktive Fördermaßnahmen für die Landnutzer, die sich an den Maßnahmen beteiligen, so dass sich die Maßnahmen mehr lohnen als intensive Bewirtschaftung;
  3. Umsetzung der Maßnahmen mit Gebietsbetreuung und Biodiversitäts-Beratung für die Landwirtschaft; 

Die Teilnehmenden betonen, dass für die Erhaltung des Braunkehlchens und seiner Lebensräume Schutzbemühungen über Staaten- und Ländergrenzen hinaus nötig sind. Dies schließt auch konsequente Maßnahmen gegen den illegalen Vogelfang ein. Die länderübergreifende Zusammenarbeit muss vertieft werden, um Schutzstrategien von der regionalen bis zur kontinentalen Ebene zu entwickeln.

 

Zusammenfassend fordern die Teilnehmenden des 1. Europäischen Braunkehlchen Symposiums ein schnelles und koordiniertes Handeln, um wirksame Maßnahmen zur Förderung des Braunkehlchens in Europa großflächig und effektiv umzusetzen. Nur so können die Ziele der europäischen Biodiversitäts-Politik für die Agrarlandschaft bis 2020 erreicht werden.



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"Die am Symposium beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sehen in der immer weiter fortschreitenden Intensivierung der Landwirtschaft die Hauptursache für den Populationsrückgang und die kritische Situation für das Braunkehlchen."